Name der Einheit: | Quedlinburg-Formation | |
ID: | 2008152 | |
Hierarischer Rang: | Formation | |
Erstbeschreibung: | Erbacher, Hiss, Luppold, Mutterlose (2014) (dieser Litholex-Beitrag) | |
Gültigkeit des Namens: | gültig | |
Übergeordnete Einheit: | Minden-Braunschweig-Gruppe | |
Chronostratigraphie: | Unteralbium (Albium, Unterkreide, Kreide, Mesozoikum) Aptium (Unterkreide, Kreide, Mesozoikum) Barremium (Unterkreide, Kreide, Mesozoikum) Oberhauterivium (Hauterivium, Unterkreide, Kreide, Mesozoikum) | |
Synonyme: | Neokom-Sandstein (Diener 1966); Unterquader (Beyrich 1849) | |
Lithologie: | Sandstein, meist fein- bis mittelkörnig, lagenweise grobsandig bis konglomeratisch und mit Trümmereisenerzen; im oberen Teil tonige Einschaltungen; z. T. kalkige Matrix, z. T. glaukonitisch. | |
Untergeordnete Einheit: | Die gesamte Quedlinburg-Formation setzt sich aus Sandsteinen zusammen, die in vier Transgressions- und Regressionszyklen unterteilt werden können (Schlegel 1964, Ott 1965, Nöldecke 1963): Erster Zyklus (30-40 m): Sandstein (nicht weiter differenziert); Oberhauterivium (mit Aegocrioceras capricornu) bis Barremium (mit Oxyteuthis brunsvicensis). Zweiter Zyklus (60 m): im unteren Abschnitt: grobsandig-konglomeratischer Sandstein mit Trümmereisenerzen und Glaukonit, im oberen Abschnitt schräg geschichteter Sandstein z. T. mit Wurzelhorizonten und Pflanzenresten (Stiehleria, Weichselia); Barrêmium. Dritter Zyklus: im unteren Abschnitt (35-41 m) tonig-glaukonitischer Sandstein mit Trümmereisenerzen, im oberen Abschnitt(70-90 m) Quarzsandsteine; Aptium. Vierter Zyklus (4 m): glaukonitischer, tonig-kalkiger Sandstein, mit Basiskonglomerat; Unteralbium. | |
Liegendgrenze: | Diskordant über älterem Mesozoikum. | |
Hangendgrenze: | Hangendgrenze erosiv, darüber z. T. Ablagerungen der Oberkreide. | |
Mittlere Mächtigkeit: | 200 m. | |
Maximale Mächtigkeit: | 280 m bei Halberstadt. | |
Typusprofile, etc.: | Ehemaliger Steinbruch Hammwarte am nördlichen Stadtrand von Quedlinburg (Knappe & Tröger 1988, Voigt in Mutterlose & Steffahn 2004); ein weiteres Referenzprofil ist der Sandsteinfelsen am Fuß des Schlossberges in Quedlinburg (Voigt in Mutterlose & Steffahn 2004). | |
Verbreitung (Bundesländer): | Sachsen-Anhalt | |
Verbreitung (Geogr. Einheit): | Norddeutsches Tiefland, Börden am Fuß der Mittelgebirge | |
Verbreitung (Ergänzung): | Die Quedlinburg-Formation ist im Großraum Quedlinburg – Halberstadt verbreitet. | |
Zeitgleiche Einheiten: | Die Quedlinburg-Formation reicht vom Oberhauterivium bis in das Unteralbium. Sie korreliert daher mit der überwiegenden Zahl zeitgleicher Einheiten der Minden-Braunschweig-Gruppe. | |
Alterseinstufung: | Datierungen durch Makro- und Mikrofaunen (Foraminiferen, Ostrakoden; Bach & Wormbs 1967) sowie Floren (Mägdefrau 1932, Daber 1953). | |
Kommentar: | - | |
Versch./Sonstiges: | Ableitung des Namens: Nach der Stadt Quedlinburg am nordöstlichen Harzvorland. Fazies: flachmarin bis limnisch (Trans- und Regressionszyklen). Besonderheiten: Insbesondere die am Hamwartenberg aufgeschlossenen Sandsteine des zweiten Zyklus sind durch autochthon eingebettete Pflanzen bekannt (Voigt in Mutterlose & Steffahn 2004), unter anderem wurde Weichselia ludovicae beschrieben (Daber 1953). | |
Literatur: | Bach, I. & Wormbs, J.(1967): Paläontologische Untersuchungen in der Unterkreide des Subherzynen Beckens.- Jb. Geologie, 1: 593-627, Berlin. Beyrich, E.(1849): Ueber die Zusammensetzung und Lagerung der Kreideformation in der Gegend zwischen Halberstadt, Blankenburg und Quedlinburg.- ZDGG,I: 318-321, Berlin. Daber, R. (1953): Paläobotanische Untersuchungen in der Unterkreide von Quedlinburg.- Geologie, 2 (6): 401-416, Berlin. Diener, I. (1966): Stratigraphisches Korrelationsschema für die Kreide der Deutschen Demokratischen Republik und angrenzender Gebiete.- Abh. zentr. geol. Inst., 5: 137 S., Berlin. Karpe, W. (2008): 4.11 Kreide [in]: Bachmann, G. H. et al.- Geologie von Sachsen-Anhalt: 244-264, Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. Knappe, H. & Tröger, K. A. (1988): Die Geschichte von den neuen Meeren – Ursprung des nördlichen Harzvorlandes. – Der Harz – eine Landschaft stellt sich vor, 19/20: 104 S.; Harzmuseum Wernigerode. Mägdefrau, K. (1932): Über Nathorstina, eine Isoetacee aus dem Neokom von Quedlinburg am Harz. – Beih. Z. bot. Cbl., 49 (Abt. 2): 706-718. Mutterlose, J. & Steffahn J. (Hrsg.)(2004): Exkursionsführer: Die Kreide des Subherzynen und östlichen Niedersächsischen Beckens. – Bochumer geowiss. Arb., 4: 1-155; Bochum. Nöldecke, W., Mettchen, H.J., Rother, R., Diener, I. & Tröger, K. A. (1963): Lithologische Ausbildung von Unter- und Oberkreide im Bereich des Quedlinburger Sattels, der Halberstädter und Blankenburger Mulde.- Exkursionsführer 10.Jahrestag. geol. Ges. DDR: 47-61, Berlin. Ott, S. (1965): Bericht zur geologischen Situation der Bohrung Münchehof 3 (Objekt Subherzyne Kreidemulde).- Ber., 17 S., Geol. Erkundung West, Halle (unveröff.). Schlegel, E. (1964): Einige Probleme der Unterkreide des Quedlinburger Sattels.- Geologie, 13 (2): 236-240, Berlin. | |
Autor des Datenblattes: | Erbacher, J., Hiss, M., Luppold, F. W., Mutterlose J. | |
Erstellt am: | 24.07.2014 | |
Zuständige Subkommission: | Subkommission Kreide | |
Freigabe Subkommission: | Ja | |
Freigabe am: | 19.11.2014 | |
Änderung Datensatz: | 24.11.2014 | |
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